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Zusammen bringen, was zusammen gehört

Robert Schömburg, 34, Leipzig

Früher: Student der Meterologie und Politik
Heute: Auszubildender zum Steuerfachangestellten

„Meine beruflichen Perspektiven sind so vage wie die Wetteraussichten“, denkt Robert Schömburg, als er Meteorologie und Politik studierte. Nach dem Abbruch nimmt der Hobbyfotograf ein neues Ziel ins Visier: die Ausbildung zum Steuerfachangestellten.

Als sich Robert Schömburg nach dem Abitur und dem Dienst bei der Bundeswehr an der Universität Leipzig immatrikuliert, widmet er sich engagiert zunächst der Wetterkunde und wechselt nach zwei Semestern ins Fach Politik. Doch mit zunehmender Semesterzahl wachsen auch seine Bedenken, welche Zukunftschancen er auf dem Arbeitsmarkt haben wird. Als die Bugwelle der Demotivation und Angst zu groß wird, zieht er die Notbremse.

Umsteuern statt Stillstand

Notbremse. Studienabbruch. Stillstand? Keineswegs! Im Gegenteil: Robert Schömburg setzt auf gut überlegte Neuorientierung und nutzt dabei den Rückenwind einer professionellen Beratung durch das Projekt „Plan B – Durchstarten in die berufliche Zukunft“.

„Für mich war nach dem Abbruch sonnenklar, dass ich eine Ausbildung machen möchte. Und auch die Richtung stand recht schnell fest: Eine Ausbildung im Handwerk oder ein Pflegeberuf kamen für mich nicht infrage; es sollte schon eher eine Bürotätigkeit sein.“ Robert Schömburg informiert sich zunächst bei der Arbeitsagentur über unterschiedliche Ausbildungsberufe im kaufmännischen Bereich und in den freien Berufen; zudem hört er sich auch im Familien- und Bekanntenkreis um. Doch er möchte sich ganz sicher sein, dass er nun den richtigen beruflichen Weg einschlägt, und lässt sich bei der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeit Leipzig (KOWA) individuell beraten.

Den Turbo gezündet

In den Beratungssitzungen kristallisiert sich heraus, dass die Stärken von Robert Schömburg vor allem sein analytisches Denken, seine sachorientierte Herangehensweise an Themen sowie sein seriöses Auftreten sind. „Dieser unvoreingenommene Blick von außen auf meine Talente und Fähigkeiten“, erzählt er, „hat mich in der Idee bestärkt, mich für einen Ausbildungsplatz zum Steuerfachangestellten zu bewerben.“ Nie hätte er sich träumen lassen, dass diese zielgerichtete Unterstützung so schnell zum Erfolg führen würde: „Ende Mai hatte ich hier mein erstes Beratungsgespräch und schon acht Wochen später konnte ich meine Ausbildung beginnen.“

Textversion anzeigen Im Kontakt mit den Partnerunternehmen helfen wir dann eben auch die Bewerbungsunterlagen zu platzieren. Das ist ein ganz wichtiges Angebot, das wir hiermit bereitstellen. Denn im Erstellen von professionellen Bewerbungsunterlagen haben unsere Klienten kaum Erfahrung. Das ist natürlich erst einmal auch der Schlüssel ins Unternehmen und soll da auch wirklich ganz, ganz gründlich erfolgen. Wenn es zu einem Vorstellungsgespräch kommt, was ja doch einigermaßen häufig der Fall ist, dann machen wir auch ein Coaching fürs Vorstellungsgespräch und beruhigen und stärken unsere Klienten, denn die sind doch auch aufgeregt, wie man das eben auch bei sich selbst kennt. Und das ist auch bei Studienabbrechern nichts Anderes. Das ist, denke ich, sehr hilfreich für die Selbstfindung, auch in dem Bewerbungsprozess, der dann erfolgt.

Vorteile von Studienabbrechenden

Steffi Müller, Präsidentin der Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen, schildert die Vorteile und wichtige Fähigkeiten, die Studienabbrechende mit sich bringen.

Fachkräftebedarf in der Branche

Steffi Müller, Präsidentin der Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen, schildert den hohen Bedarf der Branche und die Perspektiven für Studienabbrechende.

Neue Perspektiven

Robert Schömburg schildert seine neuen Perspektiven und zieht Bilanz, wie er sich im Studium gefühlt hat.

„Studienwissen bringt mich vorwärts“

Konnte er etwas aus dem Studium in die Ausbildung mitnehmen? „Sicherlich, denn die Arbeit mit Gesetzestexten ist mir bereits vertraut und ich bringe Vorkenntnisse mit, was die Legislative angeht. Ich habe viel Geduld, wenn der Lernstoff mal eher trocken ist. Und mein politisches Grundwissen habe ich ja nicht mit dem Studienbuch abgegeben – das wird mir sicherlich auch in der Steuerberatungsbranche nützlich sein.“

Robert Schömburg hat sich bewusst für eine duale Ausbildung entschieden, denn sie ermöglicht ihm die praktische Anwendung von Lerninhalten: „Diese Verzahnung von Theorie und Praxis gibt mir einen riesigen Motivationsschub.“

Textversion anzeigen Mein persönlicher Motivationsschub ist vor allem, dass ich das, was ich in der Theorie lerne, nun auch sofort in der Praxis anwenden kann. Das Verständnis für die Themen in der Ausbildung kommt also von zwei Seiten: Einerseits durch den Lernstoff in der Berufsschule und andererseits durch die praktische Anwendung in der Ausbildung. Deswegen habe ich mich bewusst für eine duale Ausbildung entschieden.

Der Steuerfachangestellte

Steffi Müller, Präsidentin der Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen, stellt die beruflichen Möglichkeiten vor, welche in einer Steuerkanzlei möglich sind.

Steffi Müller, Präsidentin der Steuerberaterkammer des Freistaates Sachsen

„Keine Entscheidung übers Knie brechen“

Studienzweiflern rät Robert Schömburg, sich so weitreichende Entscheidungen wie einen Studienabbruch reiflich zu überlegen: „Keine Kurzschlusshandlungen treffen und nichts übers Knie brechen! Lieber genau analysieren, warum es nicht läuft: Liegt es am Fach oder würde man sich in einer Ausbildung wohler fühlen als im Studentenleben?“ Dass er heute mit seinem Ausbildungsweg so zufrieden ist, verdankt er – wie er immer wieder betont – einem professionellen Beratungsprozess: „Man entdeckt seine persönlichen Ressourcen, erhält neue Impulse und wird für die Bewerbungsphase gestärkt.“

Robert Schömburg in der Straßenbahn

Robert Schömburg zieht Bilanz, welche Ziele er früher verfolgt hat und wo es ihn heute hinzieht.

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